Zwölf Musiker gestalten Tribute-Abende für Pete Seeger

Von Daniel Patrick Görisch
Erschienen am 06.05.2019 um 00:00 Uhr, zuletzt geändert am 06.05.2019 um 15:12 Uhr

Darmstadts Pädagogkeller war am Wochenende Ort von zwei Tribute-Konzerten für den US-Singer-/Songwriter und Polit-Aktivisten Peter Seeger. Zwölf Musiker waren zu erleben.

DARMSTADT – „Where Have All The Flowers Gone“ schallt es zum Auftakt und zum Konzertfinale von der Bühne. Zwölf Musiker singen vereint Pete Seegers Friedenshymne, die Gitarren geschultert, ein Stehbass zupft dazu erdig den Rhythmus, die Mundharmonika maunzt. Am Freitag ließen sie im Darmstädter Pädagogkeller den 2014 verstorbenen US-Songwriter und politischen Aktivisten mit seinen Songs hochleben.

Es ist der 3. Mai, und Seeger wäre an diesem Tag hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat Thomas Waldherr, Kurator der Konzertreihe „Americana im Pädagog“, geschätzte Musiker zusammengetrommelt. Mit „If I Had A Hammer“ startet das Duo „Cuppatea“ aus Münster in einen Abend voll Pathos. Das Publikum im ausverkauften Gewölbekeller klatscht und singt kräftig mit. Seegers „How Can I Keep From Singing?“ verleihen der Gitarrist Joachim Hetscher und Sängerin Sigrun Knoche auch eigene deutsche Strophen: „Ihr Herrn des Geldes und der Gewalt, ihr meint, ihr könnt uns zwingen – und habt am Ende doch verloren, weil wir noch immer singen“.

Aus diesem störrischen Holz sind viele Seeger-Songs wie „We Shall Overcome“ oder „Turn! Turn! Turn!“. Sie sind oft vom missionarischen Sozialismus geprägt, rufen nach Gleichberechtigung, Frieden, Respekt und Widerstand. Der Musikjournalist Waldherr moderiert den Abend, taucht dabei tief ein in das Leben von Pete Seeger und in die Bedeutung seiner Lieder. Er beschreibt einen immer aufrechten Kämpfer: für Arbeiter- und Bürgerrechte, Gleichberechtigung der Schwarzen, den Frieden und später für den Umweltschutz. An der Seite von Woody Guthrie trampte Seeger durch das Land, oder sie fuhren in Güterwaggons, präsentierten Songs wie „Union Maid“ oder „We Shall Not Be Moved“.

DER VATER DES FOLK
Peter „Pete“ Seeger (1919 – 2014) war ein US-Folk-Musiker, Singer-Songwriter, politischer Aktivist und Umweltschützer. Mit weltbekannten Songs wie „Where Have All The Flowers Gone“, „We Shall Overcome“, „If I Had A Hammer“ und „Turn! Turn! Turn!“ wird er von Musikgrößen wie Bob Dylan, Joan Baez und Bruce Springsteen als „Vater des Folk“ verehrt und gecovert. (dpg)

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Mit seinem Tribute-Konzert, das wegen des großen Publikumsinteresses am Samstag wiederholt wurde, ist [Thomas Waldherr] ein musikalisches Schmankerl gelungen. Vom Cover einer Biografie scheint sogar Pete Seeger selbst beseelt in den Gewölbekeller zu lunzen und Musiker zu erleben, die ihm mit Herzblut nachspüren, sowie ein kräftig mitsingendes Publikum.

Er hätte diese Geburtstagsparty gemocht, meint denn auch die US-Folk-Sängerin Sonia Rutstein. Die singende Aktivistin ist eine Cousine von Bob Dylan, der ebenfalls phasenweise ein ideologischer und musikalischer Weggefährte Seegers war. Jetzt singt Rutstein die liebliche Umweltschutz-Hymne „My Rainbow Race“, gerade so wie beim legendären Clearwater-Festival an Pete Seegers Seite.

Vollständiger Artikel im Darmstädter Echo vom 06.05.2019

Der Abend in Videos (Aufnahmen: Heinz Haberzettl):

  1. Intro + Where Have All The Flowers Gone? (alle)
  2. If I Had A Hammer (The Hammer Song) – Cuppatea
  3. How can I keep from singing (Cuppatea)
  4. Union Maid (Klein & Glücklich + Helt Oncale + Vanessa Nowak)
  5. We Shall Not Be Moved (Klein + Glücklich, Helt Oncale+ Vanessa Nowak)
  6. Solidarity Forever (Klein & Glücklich + Helt Oncale + Vanessa Nowak)
  7. Goodnight Irene (Helt Oncale + Vanessa Nowak + Klein & Glücklich)
  8. The Bells Of Rhymney (Dan Dietrich)
  9. Who Killed Davey Moore? (Dan Dietrich)
  10. Turn! Turn! Turn! (similar to the Byrds-Version, whole Line-Up)
  11. I’m Gonna Walk And Talk With Jesus (Helt Oncale)
  12. Fayette County (Helt Oncale)
  13. Which Side Are You On? (Wolf Schubert K. & Friends)
  14. Beans In My Ears (Helt Oncale)
  15. Waist Deep In The Big Muddy (Klein & Glücklich)
  16. Bring ‚Em Home (Wolf Schubert K. & Family & Friends)
  17. God´s counting on me, God´s counting on you (Cuppatea)
  18. Rainbow Race (Sonia Rutstein)
  19. Wimoweh (Sonia Rutstein & Cuppatea)
  20. Guantanamera (Sonia Rutstein + Whole Line-Up)
  21. Where Have All The Flowers Gone? (Whole Line-Up)