… und sein Newsletter, Ausgabe 3/2020
Liebe Freundinnen und Freunde von Cuppatea,
ein beispielloses Jahr geht zu Ende – und zwar still und leise, ohne Konzerte und Gesang. Für uns war es wie für alle ein Jahr mit wenigen Live-Auftritten, aber neuen Darstellungswegen sowie vielen Vorarbeiten für neue Projekte. Wir haben vieles angeschoben, was im neuen Jahr dann stattfinden soll. Denn wir glauben fest daran, dass uns Corona nicht das ganze Jahr 2021 ins Home-Rehearsal zwingen wird. Alles Spruchreife dazu findet ihr in diesem Newsletter.
Wir wünschen euch – auch mit unserem besonderen Weihnachtslied – frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt geduldig und haltet euch an die Corona-Regeln, damit wir uns bald wieder live bei einem der kommenden Konzerte und Seminare sehen können!
Bitte bleibt gesund, musikalische Grüße von
Cuppatea
Inhaltsübersicht
- Hustedt 2021: Der Seminartermin für Hustedt steht schon
- Neues Programm: Until that mornin‘
- Neues Terrain: Cuppatea gibt Jugendseminare
- Übersetzter Song: Ich warte auf den Bus
- Termine, Termine: Die nächsten Auftritte von Cuppatea
- Neue Instrumente: Extra für Rise Up Singin’…
- Zu guter Letzt: Unser Weihnachts-Songgruß an euch
- Kontakt zu Cuppatea/Impressum
Der Seminartermin 2021 für Hustedt steht schon
Zu den wenigen musikalischen Aktivitäten im ablaufenden Jahr, die wir auch unter Coronabedingungen anbieten konnten, gehörte das Seminar „WIR SINGEN GEMEINSAM … fortschrittliche Lieder von traditionell bis modern“ in Hustedt. Unter sorgfältiger Einhaltung der Abstände und dank der hervorragenden Vorsorgemaßnahmen der HVHS gelang es, mit den 7 Teilnehmer*innen ein erfolgreiches Seminar zu gestalten. Die Teilnehmer*innen nahmen nach ihren eigenen Aussagen am Seminarende viele neue Anregungen mit nach Hause, und wir hoffen, sie konnten auch einige davon umsetzen bzw. beibehalten. Wir selbst sind immer wieder beeindruckt davon, wie unterschiedlich die Seminare verlaufen. Wir hoffen, wir sind flexibel genug, um genügend auf spontane Anregungen einzugehen.
Umso mehr freuen wir uns, dass wir direkt im Anschluss aus Hustedt bereits einen neuen Termin für das kommende Jahr angeboten bekamen. Das Wochenendseminar 2021 wird – wenn keine neuen Lockdowns oder Veranstaltungsverbote dazwischenkommen – vom 20. bis 22. August 2021 in der Heimvolkshochschule Hustedt nahe Celle/Hannover statt. Bitte meldet Euch spätestens bis zum 30. Juli 2021 direkt in der HVHS an, damit Euer Zimmer reserviert werden kann. Dort kann man Euch auch Details zu Anreise, Unterkunft und Verpflegung nennen.
Wir freuen uns darauf, Euch in Hustedt zu sehen. Kleiner Tipp: Die Bildungsstätte verfügt über eine richtig gute Küche und ein eigenes Hallenbad zur freien Nutzung für Seminarteilnehmer*innen…
Until that mornin’…
Zu früh gefreut… hatten wir uns im letzten Newsletter über die bevorstehende Premiere des Programms „Rise Up Singin‘„, eines musikalisch-politischen Programms über die progressive Phase in der Politik der USA 1933 – 1940, das wir gemeinsam mit Steffen Lehndorff entwickelt haben. Die geplante erste Aufführung am 31.10.2020 musste aufgrund der heranwogenden zweiten Welle der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Dennoch ist das Programm quicklebendig: Gegenwärtig warten wir auf eine Förderungszusage für ein mehrteiliges Videofeature zu diesem Programm. Die Songs dazu wurden schon im Studio probehalber eingespielt, teilweise auch mit neuen Instrumenten. Und der voraussichtlich erste Live-Termine zu diesem Programm am 27. April 2021 in Kirkel steht auch bereits – mehrere weitere sind in Vorbereitung.
Mittlerweile ist das Büchlein von Steffen zum Thema im VSA Verlag erschienen: „New Deal heißt Mut zum Konflikt„. Und auch eine englischsprachige Ausgabe ist bereits erhältlich. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk über eine politisch hochspannende Zeit braucht … wir erhalten für diese Information keine Provision.
Wir freuen uns auf interessante Aufführungen dieses Programms im nächsten Jahr! Weitere Termine sind in Planung. Wenn Ihr möchtet, dass wir damit in Eure Nähe kommen, mailt uns einfach – wir sehen, wie und wann sich das realisieren lässt.
Cuppatea gibt Jugendseminare zu den Liedern der Arbeiterbewegung
Wer meint, dass Lieder wie „Bella Ciao“ oder „Die Arbeiter von Wien“ etwas für Ewiggestrige sind, hat weit gefehlt. Der Impuls von Liedern der Arbeiterbewegung, eine neue gerechte Gesellschaft einzufordern, ist gerade unter Jugendlichen aktuell.
Gemeinsam mit dem IG Metall Bildungszentrum Beverungen haben wir daraus ein neues Seminarkonzept gemacht: Jugendliche wählen aus diesen Liedern diejenigen aus, die sie am interessantesten finden, und bearbeiten diese während eines Wochenendseminars inhaltlich und praktisch. Das heißt, die historischen und musikalischen Hintergründe der Lieder werden entdeckt, die Lieder werden praktisch einstudiert und gesungen, und der gesamte Prozess wird als Video-Dossier online gestellt.
So haben nicht nur die Teilnehmer*innen etwas davon, sondern alle, die sich für diese Lieder interessieren: Sie können sich die Lieder samt Hintergrund online aneignen. Zwei dieser Seminare sind für den April und für den Juni 2021 geplant. Wenn ihr interessiert seid oder Menschen kennt, die Interesse daran haben, schreibt uns einfach eine E-Mail, wir informieren euch gern weiter.
Das Projekt wird gefördert durch das Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ich warte auf den Bus
Der Song „Waiting For The Bus“ von Chumbawamba (erschienen auf der CD „The Boy Bands Have Won“ von 2008) hatte es uns schon lange angetan. Er beschäftigt sich mit Rassenunruhen und dem unfairen rechtlichen Umgang mit Schwarzen in den USA – und dieses Thema wurde ja durch den Mord an George Floyd gerade erst wieder sehr aktuell. Inzwischen haben wir eine deutsche Übertragung dieses Liedes erstellt, die auf der CD „Silberstreif“ zu hören ist und uns eine positive Erwähnung durch die Jury der Liederbestenliste eingebracht hat. Hier kommt der deutsche Text über dieses (wahre) Ereignis aus dem Jahr 1975. Der mit 17 Jahren unschuldig verurteilte Gary Tyler wurde am 29. April 2016 nach vierzig Jahren aus der Haft entlassen.
Ich heiße Gary Tyler, Louisiana heißt der Staat
In dem ich aufwuchs, der mich später eingekerkert hat
Bis ich sechzehn war, hab´ ich gedacht, ich hätt’ ’ne Chance
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
„Vereinigte“ Staaten von Amerika
Na ja, Louisiana war eher geteilt, die Weißen da –
Die Schwarzen dort, und dieses Dort war leider nur der Rest
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Sechzig schwarze Schüler in dem Bus vor vierzig Jahr’n,
Wir wollten nur nach Hause, doch der Bus konnte nicht fahr’n
Ein Haufen weißer Jungs vor uns, es flog so mancher Stein
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Einer von den Weißen, Hass und Wut in dem Gesicht,
Hatte ´ne Pistole, ich mag die Dinger nicht
Wir lagen flach am Boden und wir zitterten vor Angst
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Ein Schuss, ein Schrei, ein weißer Junge stirbt in seinem Blut
Die Polizei sucht, findet nichts, doch in ihrer Wut
Schleppt sie uns auf die Wache, schlägt uns grün und blau
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Woher kam die Pistole, die sie mir dann unterschob?
Ein Weißer war der Richter, nur Weiße in dem Mob,
Den sie Jury nannten, Lebenslänglich war der Spruch
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Singen noch die Vögel? Wie riecht der frische Wind?
Ich seh’ manchmal im Fernseh’n eine Frau oder ein Kind
Vierzig Jahre Knast für nichts, ich warte jeden Tag
Ich warte auf den Bus, ich will nach Haus´.
Die nächsten Auftritte von Cuppatea
Aktueller HINWEIS: Aufgrund der derzeit manchmal kurzfristigen Veranstaltungsabsagen im Umfeld der Corona-Prävention kann es auch kurz vor den Auftritten noch zu Änderungen bei den hier genannten Terminen kommen. Bitte besucht kurz vor dem jeweiligen Konzert nochmals unsere Terminübersicht, um zu prüfen, ob das Konzert tatsächlich stattfinden kann.
Premiere unseres neuen Programms „Rise Up Singin'“ mit Steffen Lehndorff:
27. April 2021, 19:00 Uhr, Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlandes in Kirkel
Und auch einen Auftritt auf der Straße haben wir schon für das kommende Jahr ausgemacht:
3. Juli 2021, Stadtmusik Borken
Wir hoffen darauf, dass sich der Auftrittskalender in den nächsten Wochen noch weiter füllt. Ein gelegentlicher Blick in unsere Terminübersicht lohnt sich bestimmt.
Extra für Rise Up Singin’…
Unser neues Programm „Rise Up Singin‘“ beschäftigt sich ja mit dem „New Deal“, der aktuell seine Fortsetzung im „New Green Deal“ finden soll. Der „New Deal“ führte durch seine sozialpolitischen Maßnahmen zum einen zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen Schwarzer; andererseits stützte sich die Demokratische Partei Franklin D. Roosevelts auch auf die Segregationisten in den Südstaaten. Im Windschatten des New Deal entwickelte sich aber eine progressive Kulturbewegung, die zu den amerikanischen Wurzeln der Musikkultur auch die Musik der Afroamerikaner zählte – und diese auch dokumentieren wollte. So wurden in diesen Jahren viele Feldaufnahmen der Musik der afroamerikanischen Einwohner gemacht. Bezeichnend war, dass viele dieser Songs vom Aufenthalt in Zuchthäusern und auf Gefängnisfarmen erzählten.
Der bekannteste dieser Songs ist zweifellos „Midnight Special“, den wir ins Programm und auch im Studio aufgenommen haben: ein Lied über den Gefängnisalltag. Die dunkle Nacht in der Zelle wird nur durch den Lichtschein (und vielleicht auch das Stampfen) des vorbeifahrenden gleichnamigen Zuges unterbrochen. Huddie Ledbetter (Leadbellie) hat diesen Song damals auf seiner 12-saitigen Gitarre gespielt. Für unsere Studioaufnahmen kam es uns also gerade recht, dass wir eine gute 12-saitige Jumbogitarre erstehen konnten: Eine 40 Jahre alte Aria JW-20T, die sich vor dem Mikrofon wacker geschlagen hat.
Und auch für ein weiteres Lied aus diesem Programm kommt in den Aufnahmen ein neues Instrument zum Einsatz. Für „No Depression in Heaven“, einem melancholischen Stück darüber, dass das Jenseits für Schwarze sicher weniger deprimierend ist als die Welt in den 1930er Jahren in den USA, kam erstmals Sigruns neueste und größte Flöte zum Einsatz. Die Großbass-Blockflöte mit einer stolzen Länge von 127 cm plus Standfuß macht nicht nur optisch einiges her, sie klingt auch so ähnlich wie ein Kontrabass.
Zu guter Letzt
Unser Weihnachts-Songgruß an euch: Someday At Christmas
Wie fast alle Musiker*innen haben wir dieses Jahr eine wahnsinnige Lernkurve hingelegt, was Audio- und Videoproduktionen, Zoomkonferenzen und Fernkonzerte angeht. Wer nicht live auftreten darf, wird halt erfinderisch… Deshalb haben wir Euch in diesem Jahr erstmals einen Weihnachtsgruß live als MP3 eingespielt. Den Text zu diesem weniger bekannten, aber inhaltlich sehr schönen englischen Weihnachtslied findet ihr hier zum Mitlesen.
Wir wünschen Euch schöne Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und das Wichtigste von allem: Gesundheit. Bleibt der Offline-Kunst treu, wir kommen wieder auf eure Bühne, sobald es vertretbar ist.
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