„Das andere Amerika in Liedern“ – so heißt unser neues Themenprogramm, das wir am 10. April im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel erstmals aufführen.
Der Termin war nicht zufällig gewählt: Am 4. April 1968 – vor 50 Jahren – wurde Martin Luther King ermordet. Wie kaum ein anderer Mensch repräsentiert er das „andere“ Amerika – den Traum von einem Land ohne Rassentrennung, soziale Ungleichheit und imperialistische Überheblichkeit. Die von ihm mitgeschaffene Bürgerrechtsbewegung ist undenkbar ohne die Songs, die Mut und Zuversicht eines gewaltfreien Aktivismus verkörpern – etwa „We shall overcome“.
Abseits des Mainstreams, beim Eisenbahnbau, auf den Sklavenfarmen und in den Gottesdiensten der Schwarzen, in den Arbeitercamps, bei den Streikposten, in den Mietskasernen und in den Gefängnissen, in den Armenvierteln der Großstädte gab es in Liedern immer schon ein „anderes Amerika“. Diese Musik fand ihren Widerhall auch in den am Broadway gespielten Musicals, und sie war die wichtigste Basis des Blues und der Rockmusik. Diese musikalische Vision gibt es heute immer noch – trotz Trump und gegen ihn.
Wir nahmen das Publikum mit auf eine Reise in dieses andere Amerika in seinen Liedern. Folk und Gospel wechselten ab mit Country, Rock´n Roll, Blues und Jazz. Von „Amazing Grace“ bis „Dear Mr. President“ war der Bogen zeitlich gespannt – eine echte Herausforderung für uns auf der Bühne. Die Mühe hat sich aber gelohnt: Das Publikum war begeistert. Und wir kehrten mit unserem bis unters Dach beladenen Auto froh wieder zurück.