… und sein Newsletter, Ausgabe 1/2023

Liebe Freundinnen und Freunde von Cuppatea,

nach einem aufnahmenreichen Winter gibt es von uns ein ganz besonderes Osterei – unsere neue CD „Auswege“ ist fertig und wird in etwa 14 Tagen erhältlich sein! Wir sind sehr stolz darauf und haben wieder fast ebensoviel Aufwand in das Artwork, also Begleitheft und Gestaltung der CD gesteckt wie in die Aufnahmen selbst. Wir sind gespannt, wie unsere jüngste Produktion euch gefällt.

Musikalische Grüße von
Cuppatea

InhaltsübersichtFoto: Angelika Osthues

Neue CD

Unser neues Album „Auswege“


Corona hat die Live-Aktivitäten von Cuppatea zwar stark eingeschränkt, aber eine Schaffenspause bedeutete das nicht: In den vergangenen zwei Jahren sind eine Reihe von neuen Songs entstanden. Und die haben wir in den vergangenen Monaten schön arrangiert und im Soundatelier aufgenommen – danke vielmals, Bernward! Und jetzt ist sie endlich fertig: Unsere neue CD „Auswege“ mit 13 neuen Stücken aus dem gleichnamigen Programm „Auswege„.

Das Gewerkschaftslied „So wie es ist, so bleibt es nicht“ ist darauf, das neue Lied „Showdown“ ebenso und natürlich auch „Die Stadt gehört uns“. Auch einige Stücke aus dem „Rise Up Singin'“-Programm sowie ein Stück mit einem Gaststar sind darauf enthalten. Dazu Lieder über Utopien, über Frieden und Übersetzungen eines alten Hobo-Songs sowie eines Liedes von Joni Mitchell (ja, der erste Umweltsong „Big Yellow Taxi“).

Ihr könnt Euch direkt hier euer Exemplar von „Auswege“ für 14,90 Euro (mit Porto) reservieren – wir versenden die CDs, sobald sie uns geliefert wurden.

Nachgefragt

Warum macht ihr eigentlich noch CDs?

„Ich kann euch doch bestimmt auf den Streaming-Plattformen hören, reicht das nicht?“ Das werden wir bei unseren Konzerten sehr oft gefragt. Darauf gibt es eine kurze Antwort: Leider nicht – weil wir absolut nichts davon haben.

Man braucht…

  • ca. 263 Streams, um einen US-Dollar zu bekommen,
  • 786 Streams, um eine Tasse Kaffee zu bezahlen,
  • ca. 284.000 Streams, um eine durchschnittliche US-Miete zu bezahlen,
  • ca. 658.000 Streams pro Monat, um auf einen Stundenlohn von 15 US-Dollar zu kommen.

Das rechnet die US-Initiative „Union of Musicians and Allied Workers“ vor, die eine Unterschriftenaktion für fairere Bezahlung durch Spotify ins Leben gerufen hat.

Auf Deutschland umgerechnet benötigt man 476.780 Streams im Monat, um auf einen Mindestlohn von 1.540 Euro zu kommen. (Quellen: Franziska Gromann, „Wie die Corona-Krise den Streit zwischen Künstler*innen und Spotify anheizt“, aktuelle Zahlen: Wie viel erhalte ich pro Stream?)

Wir wissen, dass alle Spotify-Nutzer:innen Geld für ihr Abo bezahlen und denken, davon bekämen die Musiker:innen etwas ausgezahlt. Aber das ist leider nicht so. Jeder bei Spotify gestreamte Song bringt uns, den Künstler:innen, etwa 0,0034 Euro (einen Drittel-Cent) ein – oft sind die Monatssummen so gering, dass sie nicht mal ausgezahlt werden. Die Studioaufnahme eines einzigen Songs kostet hingegen etwa 200-300 Euro. Dabei sind die Kreativleistung, die Probenzeit, Strom, Miete sowie die Kosten für die Instrumente natürlich nicht eingerechnet.

Jedes einzelne Stück auf unseren CDs müsste etwa 80.000mal abgerufen werden, bis wir die Studiokosten dafür wieder eingespielt haben. Solche Abrufzahlen erzielen aber nur hochkommerzielle Musiker:innen, die bei großen Labels mit entsprechendem Werbe-Etat unter Vertrag sind. Kurz gesagt: Spotify und Co. beuten kleinere Künstler:innen wie uns einfach aus, indem sie unsere Songs anbieten, aber nichts dafür ausschütten.

Fazit: Kauft lieber eine CD mit einem ansprechend gestalteten Booklet und allen Texten bei uns – damit unterstützt ihr tatsächlich unsere Arbeit und habt auch ein bleibendes Andenken an ein schönes Konzert in der Hand.

Rettet die kleinen Bands und die nicht-kommerzielle Musik – kauft CDs, bezahlt Eintritt oder spendet, unterschreibt bei der Unterschriftenaktion für fairere Bezahlung durch Spotify und wechselt zu faireren Plattformen!

Nachtrag: Auch die Fraktion DIE LINKE im Bundestag macht sich derzeit Gedanken zu diesem Thema: Positionspapier „Schluss mit der Ausbeutung bei Spotify und Co. – Musikstreaming für Kreative statt Konzerne“ – Postiionspapier

Seminar 2023

Bildungsurlaub „Rise Up Singin‘“ zum (Green) New Deal – leider abgesagt

Gemeinsam mit Steffen Lehndorff sowie Jonas Boos und Frederik Moser von der Arbeitskammer des Saarlandes halten wir auch in diesem Jahr das Seminar „Rise Up Singin‘“ zum „New Deal“ in den USA der 1930er Jahre und seiner Bedeutung für heute. Es geht um brandaktuelle Probleme unserer Zeit: Transformation an der Saar, Bankenkrise, Verbrenner-Aus…

…alle spielen eine Rolle im Seminar „Rise up Singin‘ – Wie der New Deal heute wieder Mut macht“ vom 24. – 26. Mai 2023. Denn dessen Thema ist zwar das historische Vorbild, aber ebenso sind es die heutigen Herausforderungen eines „Green New Deal“ am Beispiel des Saarlandes:

  • Bankenkrise: Die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken wäre eine starke Versicherung gegen herbeigezockte Bankenpleiten und wurde erstmals 1933 im New Deal durchgeführt.
  • Transformationsfonds: Infrastruktur- und Investitionsprogramme allein reichen nicht aus für einen gesellschaftlichen Aufbruch, es braucht auch eine höhere Kaufkraft und mehr Rechte für Arbeitnehmer.
  • Verbrenner-Aus: Das Umsteuern von privat-individuellen Versorgungskonzepten auf eine bessere öffentliche Grundversorgung ist effizienter und preiswerter als das Festhalten an überholten Konzepten.

Aus der Geschichte lernen – nicht das Rad immer ganz neu erfinden…

Die Anmeldefrist endet am Ostermittwoch, meldet Euch daher gern schnell an zum Seminar Rise Up Singin‘

Der dreitägige anerkannte Bildungsurlaub im Bildungszentrum Kirkel (Arbeitskammer Saarland) findet vom 24. bis 26. Mai 2023 jeweils von 9 Uhr bis 17 Uhr statt und ist mit 45 Euro inklusive Unterkunft und hervorragender Verpflegung sehr preisgünstig.

Wer die schönen Videos mit der Kurzfassung der Konzertlesung über den historischen New Deal noch nicht kennt: Hier sind sie bei YouTube zu finden. Das Seminar geht natürlich deutlich darüber hinaus.

Neuer Song

Die Ballade vom Sklavenschiff „Patientia“

Dieser neue Song von Cuppatea erzählt die wahre Geschichte eines Aufstandes von Sklaven auf der dänischen Fregatte „Patientia“ im Jahr 1753. Die „Patientia“ gehörte der von der dänischen Regierung geförderten „Vestindisk-Guineiske Kompagni“ und fuhr im Dreieckshandel zwischen Kopenhagen, Christiansborg (heute Ghana) und dem damaligen Dänisch-Westindien.

Die Ballade vom Sklavenschiff „Patientia“

Von Kopenhagen fuhren wir los, das Ziel war Afrika,
im Jahr siebenzehnhundertdreiundfünzig, das Schiff hieß „Patientia“.
An der Goldküste, in Christiansborg, Festung und Handelsort,
da nahmen wir Gold und Elfenbein
und zweihundertfünfundsiebzig Sklaven an Bord

Doch das Schiff muss über den Ozean, von Afrika nach Saint John,
bringt Sklaven dorthin, bringt Zuckerrohr mit,
denn die Dänisch-Westindische Kompagnie macht damit Profit.

Hiev Anker! Wir kreuzten langsam nach Westen, die Küste immer im Blick.
Vom Deck und aus den Luken schauten die Sklaven zur Heimat zurück.
Doch dann, am sechsten Tag auf See, als das Essen wurd´ ausgetan,
da hatten drei Schwarze, Jack, Coffi und Anim,
sich Waffen beschafft und griffen die Brücke an.

Doch das Schiff muss über den Ozean, von Afrika nach Saint John,
bringt Sklaven dorthin, bringt Zuckerrohr mit,
denn die Dänisch-Westindische Kompagnie macht damit Profit.

Die Crew in Vorschiff und Wanten hielt sich aus dem Kampf heraus.
Offiziere und Wachen fierten ein Boot und nahmen damit Reißaus.
Den Sklaven gehörte von nun an das Schiff, sie wollten zur Küste, von Bord,
doch das Boot mit dem Käpt´n erreichte Cape Coast
und die Engländer halfen den Sklavenhändlern sofort.

Denn das Schiff muss über den Ozean, von Afrika nach Saint John,
bringt Sklaven dorthin, bringt Zuckerrohr mit,
denn die Dänisch-Westindische Kompagnie macht damit Profit.

Zwei englische Kriegsschiffe griffen an, doch zu nah war das Ufer schon;
von den Sklaven war´n, als das Schiff man bezwang, 240 gefloh´n.
Man hat sie gejagt und sechzig gekriegt, manche bestrafte man schwer.
Doch viele Halseisen auf der „Patientia“
blieben auf dieser Fahrt in die Knechtschaft leer.

Doch die Schiffe fahr´n weiter nach Westen, auf einer See aus Blut,
beladen mit Menschen in Schweiß und Dreck und ohnmächtiger Wut.
Zwangsarbeit auf den Plantagen, für Europas Industrie –
nur die Sehnsucht, das Streben nach Freiheit bezwingt man nie.

Foto: unsplash/British Library

Termine, Termine

Die nächsten Auftritte von Cuppatea

Joachims beste Gitarren

Am Vorabend des 1. Mai gestalten wir mit dem Duo Contraviento und dem Chor Die Untertanen ein einmaliges Gemeinschaftskonzert rund um fortschrittliche Songs und Lieder der Arbeiterbewegung:
30. April 2023, 19 Uhr, Kreativhaus Münster

Am 23. Mai 2023 geben wir – am Abend vor dem Seminar – die Premiere unseres brandneuen Programms „Auswege“, bei der wir auch unsere neue gleichnamige CD offiziell vorstellen werden:
23. Mai 2023, 19 Uhr, Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlands, Kirkel

Kurz vor Ende der Draußensaison spielen wir nochmal unter freiem Himmel, und zwar bei „Bühne frei“ in Greven:
16. September 2023, 11:00 Uhr, Marktplatz, Greven

Das nächste Mitsing-Event „Schwarmsingen“ in Soest ist bereits eingeplant, es hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht:
20. September 2023, 19:00 Uhr, IG Metall Hamm-Lippstadt, Soest

Der Herbst ist traditionell die Zeit der Jubilarfeiern, bei denen langjährige Gewerkschaftsmitglieder geehrt werden – diese Veranstaltungen sind nicht öffentlich zugänglich:
5. November 2023, 10:00 Uhr, Restaurant Waldmutter, Sendenhorst

Und noch eine Jubilarehrung – ebenfalls nicht öffentlich zugänglich:
12. November 2023, 11:00 Uhr, Restaurant Waldfrieden, Dülmen

Wir nehmen fest an, dass sich der Auftrittskalender in den nächsten Wochen noch weiter füllt. Ein gelegentlicher Blick in unsere Terminübersicht lohnt sich bestimmt.

Mitmachen!

Mitsing-Event „Schwarmsingen“ in Soest

Zu einem gemeinsamen Singen in ihrer Geschäftsstelle in Soest hatte die IG Metall für den 15. März 2023 eingeladen. Die Idee: Das IG Metall-Büro soll auch ein Ort für Kultur werden. Eingeladen waren natürlich die lokalen Gewerkschaftsmitglieder, aber auch die gesamte Stadtöffentlichkeit.

Dieses „Schwarmsingen“ (in Rudeln, Rotten oder Herden singen wir nicht gern) haben wir mit passenden Liedern gestaltet, deren Text per Beamer auf eine Leinwand projiziert. Musikalisch begleitet wurden die Songs live von uns.

Gut ein Dutzend Gäste waren an dem Abend erschienen, und nach den ersten drei, vier Liedern war bei jeder und jedem die Schüchternheit überwunden. Auch wir fuhren bereichert nach Hause, denn als wir „Soon May The Wellerman Come…“ anstimmten, zogen die Kolleg:innen ein Textblatt hervor, auf dem ihr deutscher Text zu dieser Melodie über die aktuelle Tarifauseinandersetzung stand. Das wurde natürlich auch gesungen.

Eine tolle Initiative, finden wir. Und das Fazit der Metaller? „Wir hatten Spaß! Vielen Dank an Cuppatea! Tolle Liederauswahl und interessante Erklärungen zu den Songs!„

Ihr seid alle herzlich eingeladen! Kommt einfach zum nächsten Schwarmsingen am 20. September 2023 um 19 Uhr zur IG Metall in die Jakobistaße 36 in Soest. Und falls ihr euch selbst eine solche Aktion vorstellen könnt, fragt uns einfach – wir kommen gern und gestalten Euch einen Mitsingabend.

Kontakt zu Cuppatea

So erreicht ihr uns

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